Hab ich dir eigentlich schon die Geschichte von der kleinen Bluna erzählt?
Die kleine Bluna war ein armes, aber anständiges Mädchen, das vom Ersparten der Grossmutter gar lustig lebte. Die Grossmuter selbst lebte nicht mehr so recht und darum war es ihr ganz in Ordnung, dass die kleine Bluna das Geld bekam von ihrer schmalen Witwenrente. Die war ihr von ihrem Manne, dem Grossvater der kleinen Bluna, geblieben, der im Krieg nie gekämpft und an der Heimatfront Schnürsenkel gebunden hatte, die er dann den Soldaten mit auf den Weg nach Afrika gab. Davon konnte aber niemand so recht leben, deshalb bauten die beiden Eheleute auch noch Hanf an, das sie den Soldaten in Frankreich verkauften, die es dann den Engländern weiterverkauften.

So hatten alle ein Auskommen und gelegentlich auch eine Vollbombe vom guten Kraut.
Und so hätte es auch bleiben und gut sein können, doch eines Tages war der Krieg zu Ende und Hanf wurde verboten. Da waren die Grosseltern, die damals nur einfache Eltern gewesen waren, sehr traurig und der Grossvater, als Vater eine rechte Null, verkaufte auch keine Schnürsenkel mehr, weil plötzlich alle Reissverschlüsse wollten und er die Technik nicht verstand.
Immer öfter sah man den später dann alten Mann an der Ecke stehen und wehmütig den keinen Soldaten hinterher schauen, die nicht mehr seine Senkel wollten. Wehmut macht durstig und darob begann der mittelalte Mann zu trinken und die Reissverschlussindustrie zu verfluchen.
Später wurde er dann standrechtlich erschossen, als er mit Dynamit beladen die Reissverschlusswerke Bad Onkenhausen in die Luft zu jagen gedachte.
So ward denn die Oma alleine geblieben und da ihr Mann ja ein arger Drückeberger und allgemeinhin Vollversager gewesen, fiel auch die Adenauer-Rente entsprechend schlecht aus und sie musste wieder Hanf anbauen, diesmal illegal und wurde im folgenden von einer Bande peruanischer Heroinschmuggler im Hamburger Hafen ermeuchelt.
Da war dann die kleine Bluna ganz alleine. Aber sie war es nicht leid, denn sie war eine rechte Frohnatur, gründete einen Getränkehandel und wurde grösser und reicher.
Was dann geschah, steht auf einem anderen Blatt, vielleicht von einem Feigenbaum.