Ich bin entsetzt. Hält sich denn wirklich niemand mehr an die GPL?
Ich bin entsetzt. Hält sich denn wirklich niemand mehr an die GPL?
Und der Meister sprach:
“Meine lieben Kinder, so höret denn, was Jobu zur Unzucht zu sagen hat. Und während ihr dabei seid, zuzuhören, könnt ihr vielleicht einen Augenblick die Finger aus der Nase lassen, das wäre ganz grossartig. Vielen Dank. Danke auch dir, Jesekaia, dass du deine Finger auch aus Jezebels Nase lässt. Dank sei auch dir, Hoffrit, dafür dass du deine Finger auch nicht sonstwohin steckst. Dank sei auch Jobu, dass er mir so viele besondere Menschen geschickt hat, um seine Botschaft zu verbreiten. Wohlan denn, lasst uns hören, was Jobu über den Gottesdienst zu sagen hat. Und unterbrich mich nicht dauernd, Kai, ich weiss sehr wohl, über welches Thema ich mit euch sprechen wollte. Ahh, wo war ich? Ja, itzo sehen wir den Raum, den uns Jobu in Seiner Weisheit zum Geschenk gegeben hat. Dieser Raum befindet sich in uns. In unserer Vorstellungskraft, welche sich im Kopf befindet. Euch allen hat Jobu dort grossen Raum geschenkt, den es nun zu füllen gilt. Der Gottesdienst aber soll nicht vor elf Uhr mittags beginnen, denn vorher sollt ihr einen Verdauungsschlaf, der euch durch die Zeit, die ihr durch das Frühstück verbraucht habt, ermangelt, halten. Und wahrlich, so will es Jobu. Verflucht, Hoffrit, nimm endlich deine Finger da weg. Ach weh, ein Klagen hebt an bei meinen Kindern. Ich muss das Frühe Abendessen vorbereiten. Es wird Hirse mit Gerste und Feldfrüchten geben. Und dazu vielleicht ein paar Hühner- und Schweineteile. Und natürlich köstliches Wasser, das uns Jobu zur Stärkung der Demut empfiehlt. Diesmal in Form von dunklem Bier. Denn siehe, das passt besser zum Schweinebraten mit Knödeln und Kraut, das es zum Richtigen Abendessen geben wird.”
Und der Meister stand auf und schritt unter dem lauten Geblöke der Rinder, Schafe, Schweine und Jünger zum Herd.
Aus: [Das Leben mit Jobu, Kapitel II, Verse 23-25]
Wir schwenken den Blick zurück in Zeit und Raum und betrachten uns die schlafende kleine Bluna….
Wie sie so da liegt, scheint sie so ganz unschuldig und fröhlich zu sein, nicht ahnend, was schon bald auf sie zu kommen wird. Für diesen kurzen Augenblick ist sie einfach nur ein kleines Mädchen, dass staunend und mit gebläuten Augen in die Welt blickt. In der Tat quellen ihre Augen ein wenig hervor und ihre Finger sind ein wenig zu sehr verspannt, doch das mag eine Nebenwirkung des Bilsenkrauts sein, mit dem die Grossmutter ihr Bier zu brauen pflegt. Vom Reinheitsgebot hält die alte Dame nämlich nicht so viel. Sie bevorzugte schon immer das Originalrezept, dass schon ihr Grossvater überliefert hatte, der es von dessen usw…
Wie die kleine Bluna also so da liegt, wurzeln lauter Blumen unter der Türe des Schuppens hervor und sie spürt ein leises rumpeln in der Erde, als ob sich der schlafende Riese im Erdreich von einer Seite zur anderen wälzt und dabei seine Töpfe und Pfannen umstösst.
Tatsächlich hat der Riese gerade Magenverstimmungen, die allerdings nicht so schlimm sind, dass sie die Erde viele Kilometer über seiner Behausung zum grollen bringt. Die kleine Bluna wird ihn auch, ebenso wie seine Riesenschnecke Ahoi, erst viel später treffen.
Die Blumen aber schlüpfen schnell und geschwind durch alle Ritzen des baufälligen Schuppens, den der Grossvater per Zufall mehr Recht als Schlecht zusammengezimmert hatte. Sie verbreiten einen Duft nach Zimt und Zitrone und bringen einen Hauch von Frieden und Glück. Doch bevor Bluna erwacht, vergehen die Blüten ebenso schnell wie sie erschienen sind und die Welt scheint wieder einen Tick dunkler geworden zu sein.
Die kleine Bluna erwacht und reibt sich mühsam den Schlafsand aus den Augen. Dann wankt sie aus der Hütte und direkt in die Küche des Hauses. Dort sitzt die Grossmutter und schaut sie streng an. Da die kleine Bluna sich keiner Schuld bewusst ist, lächelt sie gar fein und freundlich und beginnt ihre morgendliches Ritual: Das ausleeren des Kautabakspuckeimers der alten Mutter. Und da bemerkt sie auch, dass die weisshaarige Frau, die beständig behauptet, ihre Grossmutter zu sein, gar nicht grimmig guckt, sondern einfach nur schläft.
Die kleine Bluna beschliesst, heute einmal in die Schule zu gehen. Das mag ein Spass werden. Vielleicht erzählt sie ja von ihren Abenteuern auf dem Dachboden mit Afri, oder von der Reise mit ihrer Oma an das Grab des Grossvaters und wie sie dort ihm zu Ehren einen schönen Beutel Grass haben liegen lassen. Von der Irritation der Polizei und der lustigen Jagd durch die Hinterhöfe ihrer Heimatstadt. Aber vielleicht müsste sie auch auch wieder irgendwelchen Unsinn lernen, den schon soviele andere vor ihr nicht verstanden hatten…
Stattdessen beschloss sie, ein wenig angeln zu gehen und vielleicht einen Zwergen mit Gold oder eine Flussnymphe mit güldenem Haar oder einen Frosch mit goldenem Ball oder so zu finden. Erzählt hatte ihr nämlich ihre Grossmutter so manch wundersames, um sie den trüben Alltag vergessen zu machen.
Und der Meister sprach:
Und höret, meine lieben Kinder, denn ihr seid wie meine Kinder, eins wie das andere und jedes wie mein eigen Fleisch und Blut. So höret denn, wie Jobu gehuldigt werden soll: Ein jeder soll für sich Jobu anbeten, denn Jobu ist höchst individuell. Betet der Eine Ihn mit einem leckeren Braten an, so findet der Andere Sein Gehör durch geistige Getränke. Obst und Gemüse sind Ihm ebenso recht und gut wie Schokolade und Brownies. Obwohl, vergesst das mit den Brownies, die mag Er nicht leiden. Dereinst gab es einen Narren, der Jobu durch Brownies verehrte. Dieser ward nicht mehr gesehen, denn Jobu hatte ihn in Seinem heiligen Zorn vernichtet. Auch bei der Limonade müsst ihr achtgeben, dass ihr nicht von der falschen nehmt. So ihr aber seine Gunst habt, sollt ihr sie behalten durch stetes Opfern.
Zeit für das zweite Mittagessen und ein schönes Stückchen Kuchen.
Aus:[Leben mit Jobu, Kapitel II, Vers 12]
Heisst das jetzt, dass wir endlich nur noch Sex haben werden?
© 2024 Schreibbloggade
Theme by Anders Noren — Up ↑