[Am Anfang muss festgehalten werden, dass folgendes aus einer einseitigen und rein männlichen Sicht erzählt wird. Alle Ansichten und scheinbaren Feststellungen sowieso. Der Erzähler weigert sich aktiv, allwissend zu sein]
Mann und Frau, nicht verheiratet, nur partiell verliebt.
Restaurant.
Gespräch:
Etwas stockend zu Anfang. Um der ganzen Sache einen leichten Anschub zu geben, wählt der Mann das Stilmittel der Provokation: “Du hast heute die falschen Klamotten an!”.
Sie, ganz Dame, lächelt leicht und spielt mit. Danach entwickelt sich die Konversation ganz prächtig, es werden Lebensmodelle erdacht und kommuniziert, wirre oder gut klingende Ethikmodelle erfunden und vom Manne ganz freudig mitgeteilt. Belohnung durch Lächeln, Verwirrung, Fragen und Stirnrunzeln. Weitere, genauere Erklärung beim männlichen Teils, dabei dort wohlbewusst der Unzulänglichkeit gesprochener Sprache, der Zweideutigkeit der Semantik usw. usf. Freudiges Erkennen und ebensolche Erkenntnis beim Gegenüber. Nach etwa einer Stunde erhellender oder zumindest erheiternder Konversation dann die Frage der Weiblichkeit:
“Hab ich wirklich die falschen Klamotten an?”.
Geiler Perspektivewechsel. Der Mann verlässt unter schallendem Gelächter das Lokal.
Ende.